Informationsveranstaltung zu Möglichkeiten gemeinschaftlichen Wohnens

Ungefähr 100 Teilnehmende an der Informationsveranstaltung zu gemeinschaftlichen Wohnprojekten, welche der Landkreis Gifhorn am 02.04.2019 im Rittersaal des Schlosses durchführte, zeugen davon, dass sich viele Menschen Gedanken über Alternativen zu ihren gegenwärtigen Wohnverhältnissen machen.

Eine dieser Alternativen stellen gemeinschaftliche Wohnprojekte dar. Diese sind in den letzten Jahren an zahlreichen Orten der Bundesrepublik entstanden und zeigen eine große Vielfalt in der konkreten Ausgestaltung.

Um die verschiedenen Möglichkeiten der Realisierung einer solchen Projektidee aufzuzeigen, Anregungen für mögliche Vorgehensweisen, Rechtsformen oder Finanzierungen zu geben, aber auch zu beachtende Hindernisse zu benennen, wurde im Rahmen der Veranstaltung über Erfahrungen bei der Umsetzung schon bestehender gemeinschaftlicher Wohnprojekte berichtet. Daneben erfolgte die Vorstellung von Personengruppen aus dem Landkreis Gifhorn, die sich auf den Weg gemacht haben, um perspektivisch in gemeinschaftlicher Form zu wohnen.

Nach der Begrüßung durch Landrat Dr. Andreas Ebel hat zunächst Ingeborg Dahlmann als zweite Vorsitzende des Forums Gemeinschaftliches Wohnen e.V. grundsätzliche Aspekte gemeinschaftlicher Wohnprojekte dargestellt und dabei auch Einblicke in ihre Erlebnisse bei der eigenen Realisierung eines solchen Projektes gegeben.
 

Anschließend erfolgte bei der Vorstellung des Rosenhauses am Seilerweg in Varel ein Perspektivwechsel,  bei dem Marion Borchardt als Mitarbeiterin der Stadtverwaltung neben dem allgemeinen Vorgehen der Initiative die Möglichkeiten der Unterstützung und Begleitung eines gemeinschaftlichen Wohnprojektes durch die Kommune aufzeigte.

Ein weiteres Beispiel für die gelungene Umsetzung einer entsprechenden Projektidee ist der Verein Graue Haare – buntes Leben aus Wennigsen, dessen Vorsitzender Wilfried Herget in seinem Vortrag aber auch davor warnte, bei aller Begeisterung für die Idee die möglichen Stolpersteine und Konfliktlinien zu unterschätzen. Informationen zum Verein und insbesondere zum Wohnprojekt finden sich unter www.wohnprojekt-graubunt.de.

Im letzten Teil der Veranstaltung ergriffen verschiedene Gruppen aus dem Landkreis Gifhorn die Gelegenheit, sich mit ihrem jeweiligen Anliegen zu präsentieren, um Gleichgesinnte für ihre Vorhaben zu gewinnen. Dabei kamen zunächst zwei Vertreterinnen einer Interessentengemeinschaft aus der Stadt Gifhorn zu Wort, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein gemeinschaftliches Wohnprojekt zu realisieren. Anschließend erfolgte die Vorstellung der GeNial GbR aus Isenbüttel, die in ihren Planungen schon recht fortgeschritten ist. Abschließend berichtete der Kastanienhof e.V. aus Wasbüttel von der Absicht, eine alte Gaststätte vor dem Abriss zu retten und weiter zu nutzen. Vorstellbar wäre hier u.a. auch die Unterbringung eines gemeinschaftlichen Wohnprojektes.

Um den Teilnehmenden an der Veranstaltung und weiteren Interessierten die Chance zu geben, sich auch weiterhin auszutauschen und über den Fortschritt der unterschiedlichen Vorhaben zu diskutieren, unterbreitete der Landkreis Gifhorn das Angebot, für ein folgendes Netzwerktreffen den notwendigen Rahmen in Form eines Raumes zur Verfügung zu stellen. Mehr als 30 Anwesende haben sich daraufhin für ein solches Folgetreffen registrieren lassen. Sollte daraus ein festes Netzwerk entstehen, hat sich Ana-Maria Horn aus Gifhorn für die zukünftige Organisation bereit erklärt. Stattfinden wird das Treffen am 23.05.2019 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Kaminraum des Schlosses Gifhorn. Weitere Interessierte sind herzlich willkommen.

Schon während seiner Grußworte hat Landrat Dr. Andreas Ebel eine im Rittersaal aufgebaute Ausstellung des Forums Gemeinschaftliches Wohnen eröffnet, die neben allgemeinen Informationen zum Verein eine bunte Palette an umgesetzten gemeinschaftlichen Wohnprojekten in ganz Deutschland zeigt. Die Ausstellung mit dem Titel „Zusammen planen – gemeinsam wohnen“ ist noch bis zum 11.04.2019 im ersten Stock des Kreishauses II zu besichtigen.

Darüber hinaus können Interessierte im Wohnprojekte-Atlas für Niedersachsen (www.fgw-ev.de) oder auf den Seiten des Niedersachsenbüros Neues Wohnen im Alter (www.neues-wohnen-nds.de) Beispiele für bereits umgesetzte Projekte finden.