Partnerschaft Zlotow

Entstehungsgeschichte

Im Jahr 1955 übernahm der Landkreis Gifhorn eine Patenschaft für den ehemaligen ostdeutschen Kreis Flatow. Der Landkreis Flatow (polnisch Zlotow) gehörte bis 1945 zu Pommern. Ziel der Patenschaft war es, nach dem zweiten Weltkrieg für die Heimatvertriebenen aus dem früheren Kreis Flatow im Landkreis Gifhorn Geborgenheit im Sinne einer nationalen Schicksalsgemeinschaft zu vermitteln. Außerdem sollte ein kultureller Mittelpunkt geschaffen und der Heimatgedanke gepflegt und gefördert werden. Nicht zuletzt durch die Heimat- und Patenschaftstreffen, die seit der Gründung der Patenschaft alle zwei Jahre in Gifhorn stattfinden, vertieften sich die Kontakte. Es entwickelte sich eine feste und dauerhafte Verbindung. Seit der Wiedervereinigung stieg die Besucherzahl dieser Heimattreffen stetig an. 1994 erfolgte die Aufnahme freundschaftlicher Kontakte mit der Stadtverwaltung Zlotow.

Mit der Unterstützung des Heimatkreises Flatow und nach der Konstituierung des Landkreises Zlotow im Jahre 1999 wurde am 25. April 2003 in einer feierlichen Veranstaltung im Kulturhaus der Stadt Zlotow ein Partnerschaftsvertrag zwischen dem Landkreis Gifhorn und dem Landkreis Zlotow (Polen) unterzeichnet.

Der Landkreis Zlotow

Der Landkreis Zlotów ist der nördlichste Bezirk der Wojewodschaft „Großpolen“. Auf einer Fläche von 1.661 Quadratkilometern leben etwa 70.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Der Kreis besteht aus acht Gemeinden: Stadt Zlotów, Gemeinde Okonek, Gemeinde und Stadt Jastrowie, Gemeinde und Stadt Krajenka, Gemeinde Lipka, Gemeinde Tarnowka, Gemeinde Zakrzewo und Gemeinde Zlotów. Der Landkreis verfügt über zahlreiche öffentliche Einrichtungen sowie über eine modernisierte Straßeninfrastruktur. Einheimischen wie Touristen bieten sich gute Möglichkeiten zum Rad fahren, Pilze sammeln, Jagen und – mit rund 70 Seen - zum Fischen.

20-jähriges Partnerschaftsjubiläum

Vom 27. bis 30. April 2023 fanden in Gifhorn Feierlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen den Landkreisen Gifhorn und Zlotow statt.

 

Der im Jahre 2003 besiegelten Partnerschaft gingen einige Jahre aktiver Begegnungen zwischen der Stadt Zlotow, dem Landkreis Gifhorn und Heimatkreis Flatow voraus. Gero Wangerin erinnerte in seiner Rede an diese Anfänge: "Der Akt der Versöhnung stellt einen wichtigen Baustein der Partnerschaft dar".

Besonders erwähnenswert fand er auch die durchgeführten Seminare zur politischen Bildung der Jugendlichen zum EU-Beitritt Polens und den deutsch-polnischen Beziehungen.

Das Wissen um die Geschichte und das einander entgegenbrachte Verständnis waren wichtige Fundamente für die später mit dem neu entstandenen Landkreis Zlotow aufgebaute Partnerschaft.

Zahlreiche Besuche, Arbeitstreffen und Projekte vergangener Jahre auf verschiedenen Ebenen geben Zeugnis einer aktiven Partnerschaft. Wirtschaft, Handwerk, Landwirtschaft und Tourismus beider Landkreise fanden immer wieder neue Wege das Interesse des Gegenübers zu wecken und Kooperationen einzugehen.

 

Der Gifhorner Landrat Tobias Heilmann sieht eine sich erfolgreich entwickelnde Partnerschaft nicht nur als Ergebnis politischen und wirtschaftlichen Agierens: "Partnerschaften wie die unsere spielen eine sehr wichtige Rolle, weil sie von den Bürgerinnen und Bürgern getragen werden und die Menschen zusammenbringen". Der Freundeskreis Gifhorn-Zlotow und auch die Jagdhornbläser aus Hillerse/Meinersen engagieren sich seit Jahren für einen regen Austausch der Bevölkerung beider Landkreise.

Der Zlotower Landrat Ryszard Golawski wünschte sich für die künftige Zusammenarbeit eine stärkere Beteiligung der Schulen und Sportstätten. Die Zukunft der Partnerschaft liegt bei jungen Menschen, die sich gemeinsam für Verständigung und Integration in Europa einsetzen.

 

Die Feierlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen beiden Landkreisen haben sich nicht auf die feierliche Ratssitzung beschränkt.

Die Besichtigung der Fa. Butting, ein kurzer Besuch beim Förderverein "Mosaik" in Ehra-Lessien, die Besichtigung des Blockheizkraftwerkes und der gemütliche Abend am Bernsteinsee boten neue Eindrücke und Gelegenheit bestehende Freundschaften zu vertiefen oder neue zu suchen.