Foto: Vortrag Kreisarchäologie Gifhorn 11.12.2018

Verzierte Urne und zugehöriger Leichenbrand aus einem Gräberfeld bei Rolfsbüttel (Foto: Ingo Eichfeld).

Vortragsreihe der Kreisarchäologie Gifhorn

veröffentlicht: am 18.09.2018     Presseinformation

Eine Vortragreihe der Kreisarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit dem Museums- und Heimatverein Gifhorn (Archäologische Arbeitsgemeinschaft) und den Museen des Landkreises.

Donnerstag, 11. Oktober 2018, 19 Uhr, Historisches Museum Schloss Gifhorn:
Brandneu - oder - Neue Sicht auf alte Gräber
Vortrag von Dr. Rosemarie Leineweber

Am Beispiel von Brandgräbern der römischen Kaiserzeit (1. bis 3. Jh. n. Chr.) beschäftigt sich der Vortrag mit der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, obwohl die Ergebnisse grundsätzlich auf andere Epochen, in denen dieser Totenbrauch ausgeübt wurde, übertragbar sind. In den kaiserzeitlichen Brandgräbern gibt es intakte bis vollständig branddeformierte Grabinventare, d. h. nicht alle Ausstattungsstücke waren dem Scheiterhaufenfeuer gleichermaßen ausgesetzt. Dessen ungeachtet haben sich Aussagen zu arm und reich und eine soziale Gliederung innerhalb von Friedhöfen eingebürgert. Eine Serie von Experimenten zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, unter Beteiligung verschiedener Wissenschaftsdisziplinen (Archäologie, Anthropologie, Archäozoologie, Botanik und Rechtsmedizin), suchte Antworten auf die brandbedingte Veränderung des Toten, seiner Bekleidung, Trachtbestandteile, Ausrüstung und beigegebene Objekte – also des Grabinventars, in Abhängigkeit ihrer Lage und Deponierungsart während der


Dienstag, 13. November 2018, 19 Uhr, Alte Schule Wasbüttel:
Zwischen Kelten und Germanen – Die vorrömische Eisenzeit im Landkreis Gifhorn und der Pottberg bei Wasbüttel
Vortrag von Josefine Biedinger und Dr. Ingo Eichfeld

In den letzten sechs Jahrhunderten vor Christi Geburt, in der sogenannten Vorrömischen Eisenzeit, war der Süden des heutigen Landkreises Gifhorn verhältnismäßig dicht besiedelt. Vor allem in der Gemeinde Isenbüttel und entlang der Oker sind zahlreiche Gräberfelder und Siedlungen bekannt, von denen Funde wie zum Beispiel Gewandnadeln, Fibeln, Keramikgefäße und Schmuckgegenstände zum Vorschein gekommen sind. Das Fundmaterial zeigt Beziehungen zu verschiedenen Regionalgruppen, aus denen sich später die historisch fassbaren Germanen herleiten lassen. Neben typisch einheimischen Formen sind darüber hinaus aber auch Einflüsse aus dem keltischen Süden erkennbar, die darauf hindeuten, dass die Menschen schon damals intensive Wirtschaft- und Handelsbeziehungen unterhielten. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Zeit der letzten vorchristlichen Jahrhunderte und thematisiert die ersten Ergebnisse einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit, die sich mit den Funden des bekannten eisenzeitlichen Gräberfeldes auf dem Pottberg bei Wasbüttel beschäftigt.


Dienstag, 11. Dezember 2018, 19 Uhr, Museum Burg Brome: Trümmer – Gräber – Schlachtfelder: Der Dreißigjährige Krieg aus archäologischer Sicht
Vortrag von Arne Homann M.A.

Der „Dreißigjährige Krieg“ 1618-48 – auch die Menschen im Gebiet des heutigen Landkreises Gifhorn litten unter ihm. Von großen Schlachten blieben sie verschont, nicht aber von seinen mörderischen Begleiterscheinungen. Wie überall im Heiligen Römischen Reich dominierten Brandschatzung, Raub und Gewalt gegen Zivilisten durch Soldaten Jahrzehnte lang den Alltag. Neue Ausgrabungsergebnisse und moderne Methoden erlauben direkte Blicke in diese Zeit. Vorgestellt werden Beispiele aus ganz Deutschland, darunter die Schlacht bei Lutter am Barenberge 1626. So öffnen sich Fenster in eine der größten und längsten Krisenphasen der deutschen Geschichte.