Dr. Florian Westphal, Leiter der Museen des Landkreises Gifhorn, Gunhild Posselt, Leiterin der Bildungs- und Kultur GmbH des Landkreises Gifhorn und Landrat Dr. Andreas Ebel präsentierten das Buch, das aus einer wissenschaftlichen Tagung im Steinhorster S

Dr. Florian Westphal, Leiter der Museen des Landkreises Gifhorn, Gunhild Posselt, Leiterin der Bildungs- und Kultur GmbH des Landkreises Gifhorn und Landrat Dr. Andreas Ebel präsentierten das Buch, das aus einer wissenschaftlichen Tagung im Steinhorster Schulmuseum hervorgeht.

„Hachschara und Jugend-Alija. Wege jüdischer Jugend nach Palästina 1918-1941“

veröffentlicht: am 07.12.2020     Presseinformation

Steinhorster Beiträge zur Geschichte von Schule, Kindheit und Jugend, Band 1

Hachschara und Jugend-Alija standen 2019 im Zentrum einer Tagung in Steinhorst, aus der die Beiträge des neu erschienenen Bandes hervorgingen. Von den Autoren werden zwei Phänomene untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt, die sich in der Zwischenkriegszeit zu den wichtigsten Institutionen der Auswanderung, Emigration und Flucht jüdischer Jugendlicher und junger Erwachsener nach Palästina entwickelten.

Als Hachschara wird die Vorbereitung auf die Alija bezeichnet, bei der es sich um die systematische Besiedlung Palästinas vor allem in den 1920er und 1930er Jahren handelte. Die Hachschara beinhaltete eine Berufsausbildung in Landwirtschaft, Handwerk und war ein bestimmendes Merkmal der zionistisch-chaluzischen Jugend nach 1918. Ihre Entwicklung zu einem umfassenden Berufsbildungs-, Erziehungs-, und Rettungsprojekt ist Gegenstand des neu erschienenen Buches. Daran anschließend werden die konfliktreichen Anfänge der Jugend-Alija im Spannungsfeld der politischen Notwendigkeiten nach 1933, aber auch als erzieherische und berufsbildende Maßnahme in Deutschland und Palästina untersucht.

O-Ton Gunhild Posselt, 1. Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Erich Weniger Hauses Steinhorst e. V. und Leiterin Bildungs- und Kultur GmbH des Landkreises Gifhorn: „Als Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Erich Weniger Hauses Steinhorst e. V. freue ich mich sehr, diese Publikation heute unserem Landrat Dr. Ebel überreichen zu dürfen. Es war eine besondere Erfahrung für uns, Teilnehmenden aus so vielen Ländern hier bei uns in Steinhorst einen Rahmen für ihren wissenschaftlichen Austausch zur Verfügung zu stellen.“ 

O-Ton Dr. Andreas Ebel, Landrat des Landkreises Gifhorn: „Ein spannendes und aufschlussreiches Werk das zeigt, wie erfolgreich die langjährige und bewährte Zusammenarbeit des Schulmuseums mit der TU Braunschweig ist. Diese Publikation wie auch die Tagung im Frühjahr 2019 zeigt einmal mehr, dass das Schulmuseum Steinhorst nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort für Forschung und wissenschaftlichen Austausch ist. Hierfür danke ich Prof. Ulrike Pilarczyk ganz ausdrücklich.“

O-Ton Prof. Ulrike Pilarczyk, Institut für Erziehungswissenschaft der TU Braunschweig: „Wenn wissenschaftliche Forschung im öffentlichen Raum wirksam werden soll, bedarf sie außeruniversitärer Unterstützung und Förderung. Die Ausstellung zu Hachschara und Jugend-Alija 2019 im Schulmuseum Steinhorst und die aktuelle Buchpublikation sind daher beispielgebend für gelingende Zusammenarbeit von Schulmuseum, Verein und TU Braunschweig. Damit wurde ein wichtiger Beitrag zur Erforschung und öffentlichen Wahrnehmung dieses wenig bekannten Kapitels jüdisch-deutscher Geschichte geleistet.“

Das Buch kostet 9,95 Euro. Es ist ab sofort über das Historische Museum Schloss Gifhorn (05371/9459-101) und dem Buchhandel Dänzer und Nolte in Gifhorn zu erwerben.