Freilegung eines jungbronzezeitlichen Gefäßes. Foto: I. Heske, Sem. UFG Göttingen

Grabungsfläche mit Hausgrundriss. Im Wäldchen dahinter liegt der monumentale Grabhügel von „König Hinz“. Foto: L. Dierkes, Sem. UFG Göttingen

Die Siedlung des Königs? Aktuelle Forschungen zur Bronzezeit am Königsgrab von Seddin

veröffentlicht: am 02.02.2024     Presseinformation

Am Dienstag, 13. Februar 2024, 19 Uhr, folgt der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“.

Am Dienstag, 13. Februar 2024, 19 Uhr, folgt der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen berichtet über aktuelle archäologische Untersuchungen im Umfeld der bedeutendsten Grabanlage der jüngeren Bronzezeit im nördlichen Mitteleuropa, dem sogenannten Königsgrab von Seddin. Veranstaltungsort ist der Rittersaal im Schloss Gifhorn.

Mit dem Fundort Seddin in der Prignitz sind für die jüngere Bronzezeit in Mittel- und Nordeuropa herausragende archäologische Funde verbunden. Besonders das Inventar aus dem monumentalen Grabhügel des sagenhaften „König Hinz“ mit seinen zahlreichen Bronzebeigaben liefert eine entscheidende Grundlage für Überlegungen zu den internationalen Beziehungen von hochrangigen Personen in ihrem europäischen Kontext.

Siedlungsareal des 10. bis 8. Jh. v. Chr.

Seit dem Jahr 2015 unternimmt das Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Immo Heske Prospektionsgrabungen im Umfeld des Großgrabhügels. Die bisher freigelegten Befunde umfassen Pfostenstrukturen, Siedlungsgruben und eine Vielzahl an Gar- oder Feuergruben. Die absoluten Datierungen und das Fundmaterial lassen ein ausgedehntes facettenreiches Siedlungsareal des 10. bis 8. Jh. v. Chr. vermuten.

Seit Februar 2023 werden im Siedlungsumfeld mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft erstmals großflächige Grabungen durchgeführt. Hierbei wurden gleich im ersten Projektjahr zwei Hausgrundrisse freigelegt. Besondere Aufmerksamkeit erregt ein Großbau mit einer Länge von 31 Metern bei einer erstaunlichen Breite von knapp 10 Metern. Steineinbauten und mächtige Wandgräbchen lassen dabei an eine repräsentative „Halle“ denken. Nach Beendigung der Geländearbeiten gibt der Vortrag erste Einblicke in die Befundstruktur, das Fundaufkommen und die Vergleichsbefunde. In der Zusammenschau mit den vorherigen Prospektionsgrabungen ist der Hausgrundriss in die Gesamtstruktur des weiträumigen Areals einzuordnen. Zugleich stellt sich die Frage: „Wurde die Siedlung des König Hinz gefunden?“

Der Eintritt zu der Veranstaltung, die von der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatvereins Gifhorn e. V. organisiert wird, ist wie immer frei. Der Vortrag wird auch per Zoom übertragen. 

Der Vortag wird auch per Zoom übertragen. Der Zugangslink lautet: https://us06web.zoom.us/j/8449614465?pwd=ZGV5MFJZL2dSYUVGUlFBdEJETjZ5QT09