Naturstation im Drömling

Der Landkreis Gifhorn hat aktuell den Förderbescheid für das Vorhaben „Konzeptionserstellung und Planerarbeitung Naturstation Drömling“ mit dem zusammenfassenden Titel „Besucherlenkung und Weiterentwicklung von Netzwerken im Niedersächsischen Drömling im Hinblick auf das länderübergreifende Biosphärenreservat Drömling“ von der NBank erhalten.

Damit kann nun ein in der Drömlingsregion langersehntes Projekt in Angriff genommen werden. Bereits während der Planungen zur Besucherlenkung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes war von mehreren Seiten gewünscht, am Standort der ehemaligen Zollstation Rühen am Mittellandkanal eine Naturstation als zentralen Anlauf- und Informationspunkt für Besucher und Flächenbewirtschafter zu entwickeln. Bei allen an der Besucherlenkung Beteiligten bestand schon 2013 Einigkeit darüber, dass der Standort der ehemaligen Zollstation, durch die Lage zentral im Niedersächsischen Drömling der idealste Standort für eine solche Naturstation ist. Hier besteht der Anschluss an die Bundesstraße B244, den Mittellandkanal als Wasserstraße für Freizeitboote, Radwegeverbindungen entlang des Mittellandkanals nach Wolfsburg und Magdeburg sowie vorhandene Parkmöglichkeiten und eine in der Nachbarschaft befindliche Gastronomie.

In 2019 war bereits der Ankauf der Fläche und der Rückbau des alten Gebäudes durch den Landkreis Gifhorn, als Voraussetzung für eine weitere Entwicklung zu einem Informationspunkt, erfolgt.

Die Umsetzung des Projektes soll in zwei Phasen erfolgen: In der nun beginnenden ersten Phase soll unter Begleitung eines Fachbüros für Besucherlenkung und Gestaltung, die Konzeptionserstellung und Planerarbeitung zum Aufbau einer Naturstation erfolgen. Es ist vorgesehen den Planungsprozess der konkreten Konzeptionserstellung für die Naturstation in einem Workshop basierten Beteiligungsprozess der vor Ort handelenden Akteure und der bisher an der Besucherlenkung Beteiligten durchzuführen, damit diese dann am Ende von allen mitgetragen wird. Neben den Trägern des abgeschlossenen Naturschutzgroßprojektes (Landkreis Helmstedt, Stadt Wolfsburg, Landkreis Gifhorn) sowie dem Land Niedersachsen mit NLWKN werden auch die Drömlings-Gemeinden, die Biosphärenreservatsverwaltung Oebisfelde, weitere örtliche Institutionen und Vereine, die Land- und Forstwirtschaft und die Jägerschaft sowie weitere Partner eingebunden.

In einer anschließenden zweiten Phase sollen dann die Umsetzung und der Aufbau der Naturstation, bei entsprechender Förderung, erfolgen.

Die Naturstation soll die bereits vorhandenen Maßnahmen zur Besucherlenkung mit naturschutzorientierter Wegeführung und erlebnisorientierten Beobachtungsständen sowie akzeptanzfördernden Informationstafeln, Lehrpfaden, Flyern und einer informativen Internetpräsentation vervollständigen. Vielfalt und Potentiale der Region sollen den Menschen bewusstgemacht werden. Im Sinne des MAB-Programms „Man and Biosphere“ soll ein Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung im Zusammenhang mit dem Drömling geleistet werden.

Die Naturstation ist ein weiterer Schritt in bisherigen positiven Entwicklung und bildet einen guten Baustein für die Gebietsentwicklung hin zum länderübergreifenden Biosphärenreservat.

Die Planerarbeitung und Konzeptionserstellung soll spätestens bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Daher ist vorgesehen, soweit unter Berücksichtigung der Corona-Situation möglich, Anfang 2021 einen ersten Auftaktworkshop mit den oben genannten Beteiligten durchzuführen.

Die Förderung erfolgt aus der Förderrichtlinie „Landschaftswerte“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), welche Projekte fördert, die einen nachhaltigen Beitrag zur Bewahrung, zum Schutz und zur Förderung des Natur- und Kulturerbes leisten, die Entwicklung von Natur- und Landschaft und nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung beitragen.