Präsentation der regionalen Entwicklungskonzepte: Drei Regionen aus dem Landkreis Gifhorn wollen LEADER-Regionen werden. Foto: Landkreis Gifhorn

Weichen gestellt: Drei Bewerbungen um LEADER-Förderregion

veröffentlicht: am 20.05.2022     Presseinformation

Drei Regionen aus dem Landkreis Gifhorn bewerben sich um EU-Fördermittel aus dem LEADER-Programm. Ab 2023 wollen die Nachhaltigkeitsregion Isenhagener Land, die Regionen Südkreis Gifhorn und Lachte-Lutter-Oker LEADER-Förderregion des Landes Niedersachsen sein. Mit Hilfe von LEADER könnten viele Projekte umgesetzt werden, die den Landkreis Gifhorn positiv entwickeln. Doch die Konkurrenz ist groß, insgesamt bewerben sich 68 niedersächsische Regionen.

„Mit der Erarbeitung der regionalen Entwicklungskonzepte haben wir den entscheidenden Grundstein für die regionale Entwicklung und die Arbeit in den kommenden Jahren gelegt“, erklärt Jörg Burmeister-Wegner, der als Abteilungsleiter der Wirtschaftsförderung die drei Regionen seitens des Landkreises Gifhorn intensiv begleitete. „Nun sind die Weichen gestellt und es gilt, die Anerkennung durch das Land Niedersachsen abzuwarten.“

Nach fast einem halben Jahr intensiver Arbeit an den regionalen Entwicklungskonzepten (REK) konnten die drei Regionen in dieser Woche ihre REKs der Hausspitze des Landkreises Gifhorn um Landrat Tobias Heilmann vorstellen. Unter Mitwirkung vieler Akteure erarbeiteten die Regionen auch insgesamt zwölf unterschiedliche Startprojekte, deren Umsetzung schon im Jahr 2023 beginnen soll.

In zwei großen Kooperationsprojekten sind alle Kommunen des Landkreises Gifhorn vertreten. Mit dem Projekt „EinLaden(d)“ soll das etablierte EinLaden-Projekt aus dem Isenhagener Land auf das gesamte Kreisgebiet ausgeweitet werden. Zielführend sollen junge Frauen – und bald auch junge Väter – dabei unterstützt werden, für sich den richtigen Platz in der Arbeitswelt zu finden. Mit dem Projekt KULTUR:RAUM:GIFHORN möchte die Bildungs- und Kultur GmbH des Landkreises Gifhorn neue Wege beschreiten. Ziel ist es, die kulturell Aktiven im Landkreis Gifhorn sichtbar zu machen, sie zu vernetzen und gemeinsam neue Angebote zu entwickeln. Dafür soll unter anderem eine Servicestelle Kultur geschaffen werden.

„Ich bin beeindruckt, wie konkret und detailliert die Startprojekte bereits vorbereitet sind“, lobte Landrat Tobias Heilmann. „Ich freue mich darauf, diese sehr unterschiedlichen Projekte umgesetzt zu sehen. Mit drei LEADER-Regionen im Landkreis werden wir in Zukunft viele Synergieeffekte erzielen können.“

Aktuell liegt der Ball erst mal beim Land Niedersachsen. Dieses prüft die eingereichten Konzepte aller Regionen. Spätestens Ende diesen Jahres will das Land Niedersachsen die LEADER-Region anerkennen.

 

Über LEADER:

LEADER steht für das Akronym von Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (frz.) und bedeutet „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. LEADER ist ein methodischer Ansatz für die Regionalentwicklung, der es den Menschen in ländlichen Räumen ermöglicht, ihre Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Bereits seit den 1990er Jahren wird dieser Ansatz in den EU-Mitgliedsstaaten angewendet.

Die Kommunen des Landkreises Gifhorn haben sich drei Regionen zugeordnet, die schon langjährig in ihren jeweiligen Gebietskulissen zusammenarbeiten: Die Stadt Wittingen sowie die Samtgemeinden Brome, Hankensbüttel und Wesendorf bilden seit 2000 gemeinsam die LEADER-Region „Nachhaltigkeitsregion Isenhagener Land“. Seit 2014 verwirklichten sie 28 Projekte.

Die Stadt Gifhorn, die Gemeinde Sassenburg sowie die Samtgemeinden Boldecker Land, Isenbüttel und Papenteich arbeiten seit 2007 als Region „Südkreis Gifhorn“ zusammen und sind seit 2014 eine von 21 anerkannten niedersächsischen ILE-Regionen. Seit 2014 holte der Südkreis Gifhorn für 25 Projekte Fördermittel für die Umsetzung in die Region. Ziel der Region Südkreis Gifhorn ist es nun, die gute Zusammenarbeit im Rahmen von LEADER fortzusetzen.

Die Samtgemeinde Meinersen schloss sich 2014 der bereits seit 2007 existierenden Region „Lachte-Lutter-Lüß“ des Nachbar-Landkreises Celle an. Gemeinsam mit der Gemeinde Eschede, der Samtgemeinde Lachendorf und den Ortsteilen Altenhagen, Garßen, Groß Hehlen und Klein Hehlen der Stadt Celle bildet die Samtgemeinde seither die Region Lache-Lutter-Oker. Seit 2014 holte die Region Lachte-Lutter-Oker für 44 Projekte Fördermittel für die Umsetzung in die Region ein. Nach einer Förderperiode als ILE-Region freut sich die Region nun besonders auf eine weitere Zusammenarbeit als LEADER-Region.