Bi Juvenal Zoan (m.) engagiert sich als Sprachmittler für Französisch. Landrat Tobias Heilmann und Josefin zum Felde, Leiterin der Stabsstelle Integration des Landkreises Gifhorn, danken dem 26-Jährigen für die Unterstützung anderer Zugewanderter. Foto: Landkreis Gifhorn

Sprachmittlung im Landkreis Gifhorn - Gesucht werden weitere Engagierte!

veröffentlicht: am 22.11.2022     Presseinformation

Arztbesuche, Elternabende, Behördengänge: Dies sind nur einige Beispiele für die Einsatzgebiete von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern. Insbesondere in den ersten Jahren ihres Aufenthaltes stehen zugewanderte Menschen in Deutschland vor großen Herausforderungen. Eine der größten ist der Erwerb der deutschen Sprache in Wort und Schrift, mit dem erst die Teilhabe in allen Lebensbereichen möglich ist. Jedoch braucht es Zeit und viel Unterricht, um eine neue Sprache zu erlernen.

Sprachmittelnde unterstützen deshalb neu zugewanderte Menschen bei vielen Gelegenheiten und übersetzen zwischen Deutsch und Herkunftssprache. Nur dank ihres Engagements haben viele der zugewanderten Menschen eine Chance, über ihre Anliegen zu sprechen. So begleiten die Sprachmittelnden Behördengänge und Arztbesuche, Gespräche in den Schulen und auch in Kitas. Durch ihre Kenntnisse der vielen Sprachen geben sie den Menschen die Möglichkeit, zu verstehen und sich mitzuteilen.
Ein Beispiel für Übersetzungsaufträge sind Elternabende – hier werden gern Sprachmittlerinnen und -mittler eingesetzt, um den zugewanderten Eltern zu ermöglichen, die Schule, die anderen Eltern und die Lehrer kennenzulernen, persönlich dem Schulgeschehen zu folgen und sich so direkt einzubringen.


Auch bei Arztbesuchen kommen die Sprachmittelnden zum Einsatz. Sie können dafür sorgen, dass ein Praxisteam versteht, welche Probleme die Patienten haben. Da diese sich nicht mit Hand und Fuß mitteilen müssen, sondern detailliert beschreiben können, wo Behandlungsbedarf besteht, kann ihnen besser und schneller geholfen werden. Dies ist nicht nur für die Patientinnen und Patienten eine große Unterstützung, sondern natürlich auch für die medizinischen Kräfte.


So leisten Sprachmittlerinnen und Sprachmittler seit vielen Jahren einen unverzichtbaren Dienst in der Integrationsarbeit. Es gebührt ihnen herzlicher Dank. Seit 2018 unterhält die Stabsstelle Integration des Landkreises Gifhorn einen Vermittlungspool für ehrenamtliche Sprachmitterinnen und Sprachmittler und organisiert die Vielzahl der Einsätze im gesamten Landkreis. Aktuell umfasst dieser Pool ca. 50 Engagierte, welche 34 Sprachen abdecken können. Doch der Bedarf an Übersetzungen nimmt stetig zu. Die Zahl der Geflüchteten steigt weiterhin, nicht zuletzt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine. Deshalb ist inzwischen für das Jahr 2022 mit insgesamt ca. 300 Einsätzen zu rechnen.


Um auch in Zukunft weiterhin erfolgreich Sprachmittlerinnen und Sprachmittler zur Unterstützung der Verständigung vermitteln zu können, bittet die Stabsstelle Integration nun die Bevölkerung um Unterstützung. Unsere bisher Aktiven können den immer größeren Bedarf in der Vielfalt der Herkunftssprachen nicht mehr allein abdecken.

Sprachmittlerinnen und Sprachmittler werden für allen Sprachen der Welt gesucht. Wenn Sie selbst mehrsprachig sind und Interesse haben, neu zugewanderte Menschen beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen, dann melden Sie sich bei der Stabsstelle Integration unter der E-Mail-Adresse sprachmittlung(at)gifhorn.de oder telefonisch bei Anna Schulz - 05371/82462.


Sprachmittelnde können verschiedene Fortbildungsangebote wahrnehmen und erhalten eine kompetente Einarbeitung. Zudem erhalten die Engagierten eine Aufwandsentschädigung für Einsätze.