Resilienz war Thema bei der 10. Kreispflegekonferenz

veröffentlicht: am 03.09.2021     Presseinformation

Am Donnerstag, 2. September 2021, tagte bereits die 10. Kreispflegekonferenz im Rittersaal des Schlosses Gifhorn. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema „Resilienz für Mitarbeitende in der Pflege und Pflegeheimbewohnende“.

Als Resilienz bezeichnet die Psychologie den Prozess, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit der Anpassung ihres Verhaltens reagieren.

„In den letzten zehn Jahren haben wir im Landkreis Gifhorn gemeinsam wichtige und wirksame Strukturen im Bereich der Pflege aufgebaut“, sagt Landrat Dr. Andreas Ebel in seinem Grußwort zu Beginn der Konferenz. „Ich möchte Ihnen allen für Ihre wichtige und hervorragende Arbeit danken – besonders auch in Zeiten der Pandemie.“

Erstmals an der Kreispflegekonferenz teilgenommen haben zudem Vertreterinnen und Vertreter der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Mit dieser Erweiterung sollen künftig offene Pflegearbeitsplätze noch gezielter vermittelt werden können, damit kein stationärer Pflegeplatz unbelegt bleibt und keine Pflegeanfrage abgelehnt werden muss.

Mehrere Vorträge und Präsentationen widmeten sich dem Thema der Kreispflegekonferenz. So stellten die Kreisverwaltung und der Pflegedienst Harms ein gemeinsames Resilienz-Projekt für den Pflegebereich vor, welches nun über die Kreisvolkshochschule und interessierte Pflegeanbieter zugänglich gemacht wird. Außerdem präsentierte der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (LVG & AFXS e. V.) das Projekt „Leben in Balance – Konzepte zur Förderung der psychosozialen Gesundheit der BewohnerInnen/Tagesgäste“. Das Konzept befasst sich damit psychische Belastungsfaktoren von Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen abzubauen und zeitgleich die psychischen Ressourcen – zum Beispiel ihre Resilienz-Fähigkeit sowie das Empfinden von Lebenssinn – auszubauen. Unter fachlicher Begleitung und mit Förderung der AOK stärkt das Projekt damit die Rahmenbedingungen für präventive und gesundheitsfördernde Faktoren in (teil-) stationäre Pflegeeinrichtungen.

Ebenfalls auf der Tagesordnung der Kreispflegekonferenz stand das Thema Gesundheitsförderung für Beschäftigte im Pflegebereich. Eine hohe Arbeitsverdichtung sowie große Dynamik und Flexibilität bringen hohe Ansprüche an das Pflegepersonal mit. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen die Pflegerinnen und Pfleger fachlich gut ausgebildet sein sowie eine hohe Verantwortungsbereitschaft und persönliche Kompetenzen mitbringen. Zeitgleich dürfen „typische“ Belastungen wie Rückenschmerzen oder mentale Erschöpfung nicht außer Acht gelassen und präventiv vorgebeugt werden, um den Bewohnerinnen und Bewohnern von Einrichtungen eine qualitativ hochwertige Pflege bieten zu können.

Geschlossen wurde die Kreispflegekonferenz mit der Möglichkeit für Feedback und zur Reflexion per Flipchart und App. Die Kreisverwaltung schätzt und nutzt die Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um Defizite in der Zusammenarbeit zu beheben, ein verlässlicher Ansprechpartner zu sein und die thematische sowie strukturelle Ausrichtung der nächsten Kreispflegekonferenz festlegen zu können.