Zeigen dem Landrat die umfassende Egger-Kollektion an unterschiedlichen Dekoren, in denen die Schichtstoffe gestaltet werden können (v.l.n.r. Monika Wiora, Geschäftsführerin für Verkauf, Landrat Dr. Andreas Ebel, Matthias Veile, Geschäftsführer Technik und Produktion sowie Andrea Oldenburg-Zillig, Geschäftsführerin Kaufmännische Verwaltung.

Landrat besucht Wirtschaftsunternehmen im Landkreis

veröffentlicht: am 15.10.2018     Presseinformation

Landrat Dr. Andreas Ebel besuchte am 27. und 28. September mehrere Unternehmen im Landkreis Gifhorn, um sich im ständigen Austausch über aktuelle Themen und Vorhaben zu informieren, die die Firmen derzeit beschäftigen. Am ersten Tag begleitete ihn Kreisrat Mirco Schmidt, der im September seine Arbeit als Vorstand der Kreisverwaltung aufgenommen hat.
 

Insgesamt vier Betriebe aus unterschiedlichen Bereichen standen an den beiden Tagen auf dem Programm. „Als Landrat möchte ich wissen, wie es den Firmen im Kreisgebiet geht, wie sie aufgestellt sind, an welchen Projekten sie arbeiten und wo es Probleme gibt“, betont Landrat Dr. Andreas Ebel. Mit Blick auf die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen sei es daher wichtig, im direkten Austausch auszuloten, wie und wo Landkreis und Landrat unterstützen können. „Was aktuell nahezu alle Unternehmen beschäftigt, mit denen ich gesprochen habe, sind der Fachkräftemangel und die Rekrutierung des Nachwuchses, aber auch Digitalisierung ist ein wichtiges Thema.“

Die erste Station war die EGGER Kunststoffe GmbH & Co. KG in Gifhorn – der größte Schichtstoffproduzent in Deutschland. Die drei Geschäftsführer Andrea Oldenburg-Zillig, Matthias Veile und Monika Wiora gaben dem Landrat einen Einblick in die Geschichte des Unternehmens, die bis ins Jahr 1961 zurückreicht. Damals wie heute ist die Firma Egger ein Familienunternehmen das aus einem Sägewerk entstanden ist und mittlerweile für die drei Produktionsbereiche Möbel/ Innenausbau, Bauprodukte und Fußboden 9.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in acht Ländern an 18 Standorten beschäftigt.

Das Werk in Gifhorn, das 1975 gegründet und aus der ehemaligen Firma Dekoflex hervorgegangen ist, zählt heute zu den zwei größten Schichtstoffproduzenten in Europa und beschäftigt 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 12 Auszubildende. Im Rahmen einer Werksführung gaben die drei Geschäftsführer einen Einblick in die Produktion vielfältiger Beschichtungsmaterialien, die vor allem für die Herstellung von stark beanspruchten Oberflächen eingesetzt werden, wie etwa bei Küchenarbeitsflächen, auf Türen oder Möbeloberflächen. Beeindruckt war der Landrat insbesondere von dem 25 Meter hohen Hochregal mit einem vollautomatischen Lagersystem, das erst im Februar dieses Jahres in Betrieb genommen wurde.

Ein wichtiges Anliegen ist es dem Unternehmen auch, in die Mitarbeiter zu investieren. „Ich bin beeindruckt, von dem umfassenden Schulungskonzept, dem präventiven Gesundheitsmanagement und den Laufveranstaltungen, die die Firma Egger seinen Beschäftigten bietet. Damit ist das Unternehmen auch ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu binden, echte Teamarbeit zu fördern und sich für soziale Zwecke zu engagieren.“

 

 

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Zeigen dem Landrat die umfassende Egger-Kollektion an unterschiedlichen Dekoren, in denen die Schichtstoffe gestaltet werden können (v.l.n.r. Monika Wiora, Geschäftsführerin für Verkauf, Landrat Dr. Andreas Ebel, Matthias Veile, Geschäftsführer Technik und Produktion sowie Andrea Oldenburg-Zillig, Geschäftsführerin Kaufmännische Verwaltung.

 

 

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Der Geschäftsführer für Technik und Produktion, Matthias Veile (2.v.l.), erläutert dem Landrat vor der Imprägnier-Anlage, wie Papier mit Harzen imprägniert und im Anschluss zu Schichtstoff verarbeitet wird.

 

Die zweite Station des Landrats war das Entwicklungszentrum der IAV GmbH. Begrüßt wurde Dr. Andreas Ebel von Betriebsleiter Michael Znamiec, der den Landrat über die Kernkompetenzen des Engineering-Dienstleisters der Automobilindustrie informierte. Weltweit arbeiten 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an serientauglichen Lösungen in allen Bereichen der Elektronik-, Antriebsstrang- und Fahrzeugentwicklung. Zu den Kunden zählen Automobilhersteller und Zulieferer. IAV ist in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika vertreten. Eines der insgesamt drei Entwicklungszentren wurde 1987 in Gifhorn gegründet und ist mit rund 3.600 Beschäftigten der größte IAV Standort mit zahlreichen Prüf- und Versuchseinrichtungen für die realitätsnahe Erprobung von Einzelkomponenten.

Michael Znamiec machte deutlich, dass sich das Unternehmen aufgrund der weltweit rasanten Entwicklung in der Automobilindustrie derzeit in einem Transformationsprozess befindet. Dies beträfe insbesondere die schnell fortschreitenden Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung und damit auch große Veränderungen im konventionellen Maschinenbau. So sind derzeit unter anderem Big Data, Datensicherheit, Software und Künstliche Intelligenz die bestimmenden Themen bei IAV. Die Herausforderung sei es, die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig an die Geschwindigkeit des Veränderungsprozesses anzupassen. So plane das Unternehmen personelle und räumliche Erweiterungen. „Im Gespräch mit Michael Znamiec wurde einmal mehr deutlich, wie rasant die Entwicklung neuer Technologien und damit die Veränderung des Fahrzeugbaus gerade im Bereich des automatisierten Fahrens voran schreitet. Daher bin ich stolz, dass wir in unserem Landkreis Expertinnen und Experten haben, die mit ihrem gebündelte Know-how die Forschung und Entwicklung weltweit mitbestimmen“, betont Dr. Andreas Ebel.

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Landrat Dr. Andreas Ebel mit Michael Znamiec (Mitte), Betriebsleiter des IAV-Entwicklungszentrums Gifhorn und Mirco Schmidt, Kreisrat und Vorstand Landkreis Gifhorn (rechts im Bild).

 

Am zweiten Tag besuchte der Landrat die H. Butting GmbH & Co. KG in Knesebeck und lernte Dirk Meinecke – einer der insgesamt vier Geschäftsführer des Unternehmens – und die Leiterin für Marketing und Kommunikation, Andrea Kiel, kennen.

Dirk Meinecke erläuterte dem Landrat die Schwerpunkte des Edelstahl verarbeitenden Unternehmens mit Sitz in Knesebeck. Hierzu zählen die Entwicklung und Fertigung längsnahtgeschweißter Rohre, Rohrzubehör, Behälter, Sonderformteile und einbaufertiger Rohrkomponenten. Dazu kommen die Dienstleistungen Werkstoffberatung, CAD-Planung, Vorfertigung, Endmontage vor Ort sowie Instandhaltung installierter Komponenten.

Ursprünglich als Kupferschmiede im Jahr 1777 gegründet wird das Familienunternehmen heute von Hermann Butting in siebenter Generation geleitet. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1991 wurde ein zweiter Standort in Schwedt/Oder gegründet und in den vergangenen 14 Jahren kamen Auslandsstandorte in China, Kanada und Brasilien sowie ein Standort in Könnern/Sachsen-Anhalt hinzu. Jährlich verarbeitet Butting über 80 000 Tonnen nicht rostende Stähle und plattierte Stähle. Heute beschäftigt Butting als einer der größten Arbeitgeber in der Region insgesamt rund 1.800 Mitarbeiter, davon ca. 1.400 am Firmensitz in Knesebeck, sowie kontinuierlich etwa 100 Auszubildende in 11 verschiedenen Berufen. Wie der Landrat im Gespräch mit Dirk Meinecke erfuhr, beträgt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Beschäftigten 16 Jahre. „Dies ist ein außergewöhnlich hoher Durchschnittswert, der zeigt, dass Butting einen ausgezeichneten Ruf als Arbeitgeber im Landkreis genießt und der für eine starke Verbundenheit zwischen Butting und seinen Mitarbeitern steht“, unterstreicht Dr. Andreas Ebel.

Ein weiteres Thema auf der Agenda war die gute Zusammenarbeit von Butting mit dem Landkreis nach dem Brand vor sieben Wochen auf dem Werksgelände. Der Geschäftsführer lobte die schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit und der Landrat sagte zu, weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

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Geschäftsführer Dirk Meinecke (links im Bild) und Andrea Kiel (Leiterin Marketing und Kommunikation) freuen sich über den Besuch des Landrats Dr. Andreas Ebel. Bei einem Rundgang über das Werksgelände informierten Dirk Meinecke und Andrea Kiel den Landrat über die Schwerpunkte der H. Butting GmbH & Co. KG.

 

Die letzte Station war das Holz- und Imprägnierwerk Erich SCHEERER GmbH in Sprakensehl-Behren. Dort wurde der Landrat von Geschäftsführer Andreas Scheerer empfangen. Der Firmenchef gab dem Landrat einen Überblick über die Anfänge und die Entwicklung des Unternehmens, das Sichtschutzelemente, Zaunsysteme und Carports herstellt und bundesweit vertreibt.

Das Familienunternehmen wurde 1920 von Erich Scheerer in Neutrebbin/Oderbruch als Sägewerksbetrieb gegründet, siedelte 1945 nach Behren um und startete hier noch einmal ganz von vorn mit der industriellen Herstellung von Holzzäunen. Nach Wachstum und Wiederaufnahme des Sägewerkbetriebs, verlagerte die Firma unter Klaus Scheerer den Schwerpunkt auf die Weiterverarbeitung und Veredelung von Schnittholz. 1989 trat Juniorchef Andreas Scheerer in die stetig weiter wachsende Firma ein, die mit der Wiedervereinigung weiter an wirtschaftlichem Schwung aufnahm. Seit 1997 verarbeitet die Erich Scheerer GmbH neben Kiefern- und Fichtenholz auch Douglasie und entwickelte sich in der Folge in der Branche zum Douglasie-Experten, was die Verwendung dieser heute äußerst beliebten Holzart angeht. Im Jahr 2000 entstand der über 20.000 Quadratkilometer große neue Betriebsteil Nord mit einem Carport-Logistikzentrum und eine weitere von inzwischen insgesamt 14 Produktionshallen. In den Folgejahren wurden die Eigenfertigung und das Vertriebsnetz weiter ausgebaut. 2008 rüstete der Betrieb seine Weiterverarbeitung auf und investierte in eine modernste Hobelanlage für Terrassendielen und andere Gartenhölzer. 2010 erweiterte Andreas Scheerer den Fuhrpark auf nunmehr insgesamt 9 LKW und stellte auf eine bundesweite Logistik um. Heute zählt die Erich Scheerer GmbH rund 90 Beschäftigte, die auf 90.000 Quadratmetern Werksfläche jährlich etwa 10.000 Kubikmeter Schnittholz verarbeitet.

„Die Erich Scheerer GmbH“ kann auf eine beachtliche Entwicklung ihres Familienunternehmens zurückblicken, orientiert sich an den Wünschen ihrer Kunden und hat dabei stets die Ressource Holz im Blick“, resümiert Landrat Dr. Andreas Ebel nach seinem Besuch. „Als Forstwirt sind mir die vielfältigen Aspekte der Verwendung von Holz in der Holzindustrie geläufig. Ich halte es daher auch für eine gute Investition in unser aller Zukunft, dass die Firma Scheerer ausschließlich heimische Holzarten aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet und umweltschonend produziert.“

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Landrat Dr. Andreas Ebel informierte sich in Sprakensehl/Behren über die Produktion von Zaunsystemen und Carports. (rechts im Bild: Geschäftsführer Andreas Scheerer.)

 

Der Landkreis Gifhorn ist Standort weltweit operierender Wirtschaftsunternehmen. Daher ist es für mich als Landrat wichtig, mit den Firmen vor Ort kontinuierlich im Gespräch zu bleiben und Kontakte zu intensivieren. Aus den Firmenbesuchen nehme ich vieles mit und schaue gemeinsam mit den Fachbereichen der Kreisverwaltung, wo wir selbst unterstützen oder aber ein Sprachrohr sein können“, fasst Dr. Andreas Ebel seine Firmenbesuche zusammen. Auch in Zukunft wird er die im Landkreis ansässigen Unternehmen immer im Blick haben.