Gemeinsam Ausbildungs- und Fachkräftemangel in der Pflege entgegensteuern

veröffentlicht: am 30.01.2023     Presseinformation

Ausbildung in der Pflege sowie die Fachkräftegewinnung – dies waren die Hauptthemen der 2. Heimleitertagung Mitte Januar. Mit dabei waren die direkt in den Landtag gewählten Vertreter*innen, Kirsikka Lansmann und Philipp Raulfs, die Heimleitungen und auch Vertreter*innen der Arbeitsagentur, des Jobcenters, der drei Pflegeschulen im Landkreis Gifhorn, der Kreisvolkshochschule sowie der Arbeitsgruppe Pflegepolitik/Pflegefinanzierung.

Zwischen den Landtagsabgeordneten sowie den Teilnehmenden fand wieder ein reger Austausch statt.
Von den Pflegeschulen wurde berichtet, dass sich derzeit die Ausbildungszahlen nahezu verdoppelt haben. Die Auszubildenden kommen vermehrt aus dem Ausland. Es gebe nur wenige, die die Ausbildung vorzeitig abbrechen. Ein Problem aber ist, dass die Auszubildenden aus dem Ausland oftmals die Ausbildung in Deutschland nutzen, um ihren Lebenslauf attraktiver zu gestalten um nach Beendigung der Ausbildung wieder in ihr Heimatland zurückkehren und nicht im Landkreis Gifhorn bleiben und den örtlichen Anbietern zur Verfügung stehen.


Die Einrichtungsleitungen berichten, dass sich die Betreuung von ausländischen Auszubildenden in drei Bereiche teilt: Die Phase vor der Ausbildung, die Phase während der Ausbildung und die Phase nach der Ausbildung. In jeder der drei Phasen benötigen Auszubildende Unterstützung. Bei der Rekrutierung von Personal aus dem Ausland, entstehen den Einrichtungen Kosten von bis zu 20.000 Euro pro Person. Oft erfüllt das vorgegebene B2-Sprachniveau ausländischer Pflegekräfte nicht die Erwartungen.


Große Probleme ergeben sich für das rekrutierte Personal auch bei der Wohnraumgewinnung. Die Einrichtungen sind bei der Anmietung von Wohnraum entweder behilflich oder mieten selbst Wohnraum an. Auch die Pflegeschulen haben Wohnraum selbst angemietet und stellen diesen dann den Auszubildenden zur Verfügung.


Philipp Raulfs bestätigt den Teilnehmer*innen, dass Wohnraum ein wichtiges Thema ist und dieses, so betont er, ein flächendeckendes Vorantreiben benötigt.
Ein weiteres Thema waren die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten sowie die Qualifizierung von Pflegehelfer*innen zu Pflegeassistenten und –assistentinnen sowie zu Pflegefachkräften. Es wird mit dem Landkreis Gifhorn keine Ausbildung mehr in Teilzeit angeboten. Dieses wäre aber ein wichtiges Angebot, um älteren Pflegehelfer*innen die Möglichkeit der Qualifizierung ohne erhebliche Einkommenseinbußen zu ermöglichen. Auch wurden kurz die Möglichkeiten der Förderungen dieser Ausbildungen angesprochen.

Aufgrund des komplexen Themas werden sich die Einrichtungsleitungen sowie die weiteren Teilnehmer erneut im März zusammenfinden, um die Themen Förderung und die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu diskutieren. 


Kirsikka Lansmann zieht folgendes Fazit aus dieser Heimleitertagung:
„Wir müssen mehr Menschen für die Arbeit in der Pflege gewinnen und ausbilden. Als Bildungspolitikerin steht eine gute Ausbildung für den Pflegebereich für mich daher im Fokus. Entsprechend wichtig ist der Austausch mit den Expertinnen und Experten, um aus erster Hand zu erfahren, wo der Schuh drückt und was schon gut funktioniert. Die Heimleitertagung ist ein hervorragendes Format dafür.“ Philipp Raulfs zieht folgendes Fazit: „Im Landkreis Gifhorn haben wir wie im ganzen Land mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Um hier die richtigen Wege zu gehen, braucht es eine offene Diskussion aller Beteiligten. Diese hat es auch heute gegeben. Ich danke allen für das konstruktive Miteinander, denn wir verfolgen dasselbe Ziel: Die so wichtigen Fachkräfte für unseren Landkreis zu gewinnen. Die heutigen Anregungen und Ideen werde ich in Hannover in unsere Diskussionen einbringen.“


Kirsikka Lansmann und Philipp Raulfs sprechen sich dafür aus, dass weiterhin ein Austausch erfolgen soll. Ein nächster Termin soll im Mai 2023 erfolgen.