St. Pankratius in der Samtgemeinde Brome (Hubertus Gerhardt, NLD, CC-BY-SA 4.0)

– GEMEINSAME PRESSEINFORMATION des Landkreises Gifhorn und des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege –

Die Baudenkmale des Landkreises Gifhorn im Netz

veröffentlicht: am 17.08.2022     Presseinformation

In den vergangenen Monaten haben Mitarbeitende des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege (NLD) in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde den Denkmalbestand des Landkreises Gifhorn mit den älteren Verzeichnissen abgeglichen, aktuelle Fotos erstellt und die aktualisierten Informationen unter www.denkmalatlas.niedersachsen.de öffentlich zugänglich gemacht.

In Niedersachsen sind zurzeit etwas über 100.000 Bau- und Kunstdenkmale sowie rund 25.000 archäologische Denkmale in der Datenbank des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege verzeichnet. Diese Daten zu prüfen, zu aktualisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ist das Anliegen des Projekts »Denkmalatlas Niedersachsen«. Die öffentliche Vermittlung des Verzeichnisses stellt einen wichtigen Beitrag dar, um die einzigartigen, identitätsstiftenden Kulturlandschaften Niedersachsens für zukünftige Generationen zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Projekt wird mit einer Laufzeit bis Ende 2023 im Masterplan Digitalisierung der Niedersächsischen Landesregierung gefördert.

Die Denkmaldaten des Landes werden sukzessive bearbeitet und veröffentlicht. Aktuell sind bereits knapp 45.000 Datensätze verfügbar. Mitarbeitende des NLD haben jetzt auch die um die 1.045 Bau- und Kunstdenkmale des Landkreises Gifhorn überprüft und dabei mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und den Verantwortlichen vor Ort zusammengearbeitet. Aktuelle Fotos der Denkmale wurden im Rahmen der rechtlichen Vorgaben ebenfalls angefertigt.
Die Daten zu allen Baudenkmalen des Landkreises stehen für Interessierte online zur Verfügung. Die veröffentlichten Grunddaten zu jedem Denkmal werden durch ausführliche Denkmalbeschreibungen und Denkmalbegründungen ergänzt. So kann nachvollzogen werden, warum ein Bauwerk unter Schutz gestellt wurde und was seine Denkmalqualität ausmacht.


Der Landkreis Gifhorn


Der Landkreis Gifhorn im östlichen Niedersachsen gehört flächenmäßig zu den größten Landkreisen des Bundeslandes. Seinen landschaftlichen Charakter bilden im Norden, am Übergang zur Lüneburger Heide, sandige Heideflächen, die im Wechsel mit ausgedehnten Torfmooren auftreten, während der Süden zum subherzynischen Hügelland gehört und vorwiegend aus Ackerflächen sowie Waldgebieten besteht. Somit bildet die Landwirtschaft – zu der früher auch der Torfabbau zählte – die wichtigste Wirtschaftsquelle des Kreises. Die Dörfer der slawischen Wenden, die eine wichtige Rolle in der Siedlungsgeschichte spielten, sind heute noch teilweise im Grundriss als Rundlings- oder Angerdörfer erhalten. Auf den Parzellen entstanden im Zuge des 19. Jahrhunderts zum Teil große, vierseitige Hofanlagen mit prunkvollen Wohnhäusern, die aufgrund der Höfeordnung in Größe und Grundbesitz ungeteilt bestehen bleiben konnten und den Großbauern durch Agrarreformen und Industrialisierung zu Wohlstand verhalfen. Die historische Profanarchitektur im Landkreis Gifhorn wird durch die Fachwerkbauweise dominiert, wobei das Niederdeutsche Hallenhaus mit zugehörigen Fachwerk-Wirtschaftsgebäuden zu den ältesten Typen gehört. Zu den historisch wichtigsten Objekten im Landkreis gehört das ab 1345 errichtete Kloster Isenhagen, das bis heute als evangelisches Frauenstift fortbesteht. Das Rückgrat der geistlichen Organisation bildeten im Mittelalter die Pfarrkirchen. Als Feldsteinkirchen zählen sie zu den ältesten Geschichtszeugnissen und den regionalen Besonderheiten.


Der Denkmalatlas Niedersachsen


Der Denkmalatlas Niedersachsen bietet neben kompakten Übersichten auch die Möglichkeit, differenzierte Suchen durchzuführen oder sich durch denkmal.themen und denkmal.objekte vertiefend mit dem spannenden Kulturerbe des Landes auseinanderzusetzen. Weiterführende Informationen, online zugängliche Sammlungsbestände und Fachpublikationen ergänzen das Angebot. Der Denkmalatlas Niedersachsen eröffnet so neue Perspektiven für die wissenschaftliche Erforschung der niedersächsischen Denkmallandschaft und für alle Ebenen der kulturellen Bildungsarbeit bis hin zum Kulturtourismus.

Wie Sie sich beteiligen können


Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege freut sich sehr, wenn Sie bei der Erfassung und Dokumentation von Kulturdenkmalen unterstützen, indem Sie digitales Bildmaterial von Kulturdenkmalen zur Verfügung stellen. Dies betrifft besonders Außenaufnahmen des gesamten Denkmals. Innenaufnahmen werden nicht veröffentlicht.
Fotos vom öffentlichen Raum bedürfen dabei keiner Zustimmung, weder beim Erstellen noch beim Veröffentlichen. Bei Aufnahmen von Privatgrundstücken aus, ist eine Einverständniserklärung der/des Eigentümer(s) erforderlich.
Alle Informationen dazu erhalten Sie hier: https://denkmalpflege.niedersachsen.de/denkmalatlas/unterstutzen-sie-das-projekt-denkmalatlas-niedersachsen-208897.html