So ähnlich sah es im 11. Jahrhundert womöglich auch an der Schleswiger Altstadthalbinsel aus (Abb.: F. Rösch).

"Das Schleswiger Hafenviertel" - Online-Abendvortrag der Kreis- und Stadtarchäologie

veröffentlicht: am 30.11.2021     Presseinformation

Am kommenden Dienstag, 7. Dezember, 19:00 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung".

Der Archäologe Dr. Felix Rösch von der Universität Göttingen berichtet mit „Das Schleswiger Hafenviertel – Zur archäologischen Erforschung eines Fernhandelszentrums zwischen Wikingern und Hanse“ über die archäologischen Ausgrabungen in der Schleswiger Altstadt. Anders als bisher findet der Vortrag als reine Online-Veranstaltung statt.

Der Vortrag erläutert die Gründung und Entwicklung dieses Stadtviertels. Das Spektrum reicht dabei von systematisch angelegten Parzellen über multifunktionale Dammgrundstücke und Hafenanlagen bis hin zu öffentlichen Marktarealen und komplexen Verkehrswegen. Der Vortrag geht auch auf die beteiligten Akteure ein, deren Handlungen durch die archäologische Untersuchung sichtbar geworden sind. So treten sowohl königliche Initiativen als auch tägliche Aktivitäten durch Handwerker und insbesondere Kaufleute hervor, von denen letztere ausschlaggebend für die herausragende ökonomische Bedeutung der Stadt waren.

Die Zugangsdaten für die Online-Teilnahme (Zoom) finden sich auf der Internetseite der Kreis- und Stadtarchäologie (https://www.gifhorn.de/archaeologie) und auf der Seite des Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. (http://www.mhv-gifhorn.de/).

Schleswig zählt zu den bedeutendsten Städten des nordeuropäischen Hochmittelalters. Ihre Rolle als internationales Handelszentrum mit weitreichenden Kontakten hatte die Stadt im Zuge des 11. Jahrhunderts von der bekannten Wikingerstadt Haithabu übernommen. Bereits 1086 wird Schleswig in der schriftlichen Überlieferung als stark frequentierte Hafenstadt charakterisiert, von der Schiffe zu zahlreichen Küsten Nordeuropas aufbrechen.

Ab den frühen 1970er Jahren rückte Schleswig in den Blickwinkel der Archäologie. Die bislang umfangreichsten Flächengrabungen fanden dabei im historischen Uferbereich statt, wobei zehntausende im Boden konservierte Hölzer freigelegt wurden. Erst in jüngster Zeit wurden diese Grabungen einer systematischen Analyse mit modernster Computertechnik unterzogen. Dadurch gelang es, dass Bild eines sich rapide entwickelnden Hafenviertels in der Umbruchszeit zwischen Wikingern und Hanse zu zeichnen.