Schlossen gemeinsam eine Versorgungslücke: Dr. Jens Rannenberg (v.l.), Vorstand Dachstiftung Diakonie, Sandra Brünger, Regionalleitung der Diakonie Gifhorn, und Landrat Dr. Andreas Ebel.

Schlossen gemeinsam eine Versorgungslücke: Dr. Jens Rannenberg (v.l.), Vorstand Dachstiftung Diakonie, Sandra Brünger, Regionalleitung der Diakonie Gifhorn, und Landrat Dr. Andreas Ebel.

Schließung der Versorgungslücke anerkannter Geflüchteter

veröffentlicht: am 04.12.2019     Presseinformation

Wie lange dauert Integration? Genau lässt sich das nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass Integration nicht endet, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Asylbewerberinnen und –bewerber anerkennt. 

Genau vor diesem Problem stand der Landkreis Gifhorn. Denn geregelt ist, dass der Landkreis ankommende Asylbewerberinnen und Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften oder angemieteten Wohnungen unterbringt. Die Neuankömmlinge erhalten dann Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, bis es eine Entscheidung über ihren Asylantrag gibt.

Während dieser Zeit wird die Betreuung durch Personal in den jeweiligen Gemeinschaftsunterkünften und durch das Personal der zuständigen Ausländerbehörde des Landkreises Gifhorn sichergestellt. Ehrenamtliche und die Stabsstelle Integration engagieren sich ebenfalls. 

„Die Aufgaben sind umfangreich“, erklärt Landrat Dr. Andreas Ebel. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen den Geflüchteten dabei, sich für Sprach-und Integrationskurse anzumelden und Plätze in Kindergärten und Schulen zu finden.“ Weiterhin werden sie beim Kennenlernen ihres neuen Umfeldes begleitet.

Fällt der Entscheid positiv aus, endet die Unterstützung des Landkreises Gifhorn. Für die Geflüchteten bedeutet das, dass die Ansprüche auf Betreuung und den angemieteten Wohnraum der Ausländerbehörde entfallen. Außerdem müssen sie ihre Grundversorgung in finanzieller Hinsicht mit Hilfe des Jobcenters selbstständig sicherstellen. Je nachdem, wie lange die Personen bereits in Deutschland leben, stehen sie damit vor großen Hürden. 

Um die Probleme zu meistern und die Versorgungslücke zu schließen, hat der Landkreis Gifhorn ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem die Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH im Verbund der Dachstiftung Diakonie unterstützt. Die Zusammenarbeit erfolgte nach einer Ausschreibung. „Es geht uns darum, anerkannte Flüchtlinge für weitere sechs Monate zu betreuen. Denn je nachdem, wie lange das Asylverfahren gedauert hat, gibt es noch Probleme mit der Sprache oder damit, sich in der neuen Stadt zu orientieren“, sagt Landrat Dr. Andreas Ebel. Die Sozialpädagogen vermitteln ihren Schützlingen auch, dass Schulen, Kindergärten, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten nicht nur direkt im Gifhorner Stadtgebiet sondern im gesamten Landkreis Gifhorn vorhanden sind. Damit soll der Wohnungsmarkt etwas entspannt werden.

Die Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH verfügt über langjährige Erfahrungen in der Organisation und Gestaltung bedarfsgerechter Einzelfallhilfen im Bereich der Sucht- und Wohnungslosenhilfe, der Eingliederungshilfe sowie über jahrelange Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit im Rahmen der dezentralen Unterbringung und integrativen Unterstützung von Flüchtlingsfamilien im Landkreis Gifhorn. 

Sie verfügt über ein entsprechendes Netzwerk, auf welches die sozialpädagogischen Fachkräfte, insbesondere in Bezug auf die soziale Beratung und die Unterstützung bei der Wohnraumsuche, zurückgreifen können. 

So besteht aufgrund der langjährigen Erfahrungen in der Wohnungslosen- und Eingliederungshilfe bereits eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Soziales des Landkreises Gifhorn, dem Jobcenter Gifhorn sowie anderen Hilfeanbietern, Fachkliniken bzw. Fachärzten und Beratungsstellen im Landkreis Gifhorn, aber auch darüber hinaus mit Vermietern und Ehrenamtlichen.