Regionale Motive zum Ausmalen beschäftigen Kinder

Ob groß oder klein – die Auswirkungen des Coronavirus spüren momentan alle Menschen im Landkreis Gifhorn. Das gilt auch für die Kinder, die mit ihren Müttern im Frauenhaus Gifhorn wohnen. 

Um etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen, hatte Landrat Dr. Andreas Ebel ein besonderes Geschenk an das Frauenhaus. Landrat Dr. Andreas Ebel übergab der Leiterin Hella von Wedemeyer einen Stapel Malbücher, die von der Handelsagentur Bernd Klamt aus Weyhausen gespendet wurden. An der Finanzierung hatten sich zahlreiche regionale Unternehmen beteiligt. Und regional sind auch die Motive des Malbuches. Neben dem Gifhorner Schloss warten das Otter-Zentrum, der Gifhorner Weihnachtsmarkt, das Schulmuseum Steinhorst, die Burg Brome oder der Heilige Hain darauf, farbenfroh ausgemalt zu werden. 

Landrat Dr. Andreas Ebel erklärt: „Wir haben das Angebot der Agentur gerne angenommen, die Malbücher an Einrichtungen zu verteilen, die gerade in Zeiten des Coronavirus besonders betroffen sind. Neben dem Ein-Laden in Wittingen und der Kinder- und Jugendmedizin im Gifhorner Klinikum zählt dazu auch das Frauenhaus.“ 

Hella von Wedemeyer ergänzte, wie wichtig gerade jetzt die Betreuung der Kinder im Frauenhaus ist. „Bei uns wohnen aktuell fünf Frauen mit insgesamt acht kleinen Kindern. Da auch für unsere jüngsten Bewohner viele Beschäftigungsmöglichkeiten wegfallen und wir versuchen, die Familien soweit es geht zu separieren, um mögliche Ansteckungsgefahren zu vermeiden, sind wir froh über jede Alternative.“ 

Die Kinder sind zwischen zwei und acht Jahren alt. Sie leben mit ihren Müttern teilweise bis zu zwei Jahren in dem Frauenhaus, bis eine geeignete neue Wohnung gefunden ist. Die Frauen, die in das Frauenhaus kommen, erlebten zuvor häufig von ihren Männern oder der Familie häusliche Gewalt. Das Team rund um Hella von Wedemeyer berät und unterstützt die Bewohnerinnen. Gemeinsam wird die weitere Lebensplanung gestaltet, damit die Frauen mit ihren Kindern zurück in ein friedliches und stabiles Lebensumfeld kehren können. 

Weitere Soldaten unterstützen Gifhorner Gesundheitsamt

Rund einen Monat, nachdem drei Soldaten der Bundeswehr ihren Dienst im Gesundheitsamt Gifhorn angetreten haben, folgen nun Reservisten, die weitere Aufgaben in Bezug das Coronavirus übernehmen. Insgesamt vier ausgebildete Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten sind ab sofort in Gifhorn im Einsatz.

Die ersten drei begrüßten Landrat Dr. Andreas Ebel und Amtsarzt Josef Kraft im Gesundheitsamt an ihrem künftigen Arbeitsplatz.

„Es ist gut zu wissen, dass wir in solchen herausfordernden Zeiten wie jetzt auf die Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr zählen können“, sagt Landrat Dr. Andreas Ebel. Und damit meint er die personelle Unterstützung, die aus verschiedenen Bundesländern in den Landkreis Gifhorn kommt. Die Reservisten, die Ende April ihren Dienst in Gifhorn angetreten haben, kommen aus Marburg, Recklinghausen und Erfurt. Sie alle bringen medizinische Fachkenntnisse mit und haben sich einem bundesweiten Aufruf angeschlossen, der zur Unterstützung der Gesundheitsämter in Zeiten des Coronavirus aufforderte.

Einer der Helfer ist Sönke Vandrei, er ist Obergefreiter. Außerdem sind Nadine Peters und Jana Schmitz im Einsatz, die Stabsunteroffiziere sind. Hauptfeldwebel Holger Naujoks aus Hildesheim kommt ebenfalls als zusätzliche Arbeitskraft nach Gifhorn. Im Gesundheitsamt Gifhorn sind alle im Einsatz, um bei den Abstrichen der Bürgerinnen und Bürger zu helfen und anschließend die Infektionsketten nachzuvollziehen, damit möglichst frühzeitig Ansteckungen verhindert werden können. Damit unterstützen sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Gifhorn, die seit März weit über den üblichen Dienstbetrieb hinaus und auch am Wochenende ihre Arbeit leisten.

Darüber hinaus wurde auch der Einsatz der drei Soldatinnen und Soldaten, die seit Anfang April im Gesundheitsamt mithelfen, bis Anfang Juni verlängert. 

 

Mentoring-Projekt hilft Gesundheitsamt

Das Mentoring-Projekt GF-MED 2022, welches 2017 gestartet ist, zahlt sich jetzt einmal mehr aus.

Grundsätzlich werden die Medizinstudierenden über einen längeren Zeitraum durch einen Mentor, der im Landkreis Gifhorn als Mediziner oder Medizinerin tätig ist, individuell begleitet. Mentoring bedeutet, die Möglichkeit zu haben, in den medizinischen Alltag einer Hausarztpraxis zu schnuppern, sich fachlich und persönlich auszutauschen, profitieren vom Netzwerk des Mentors und seiner jahrelangen Erfahrung als Allgemeinmediziner. Die Mentoren sind Vorbilder, Berater, Wegbereiter und haben Verständnis für die Situation der Studierenden. Die jungen Mediziner entdecken über fachliche Kontakte einmal mehr den Landkreis Gifhorn als attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld. Und starten ihre berufliche Tätigkeit dann – so ist die Hoffnung, die sich auch zu bestätigen scheint – im Landkreis Gifhorn.

Während der aktuellen Corona-Krise kann die Kreisverwaltung auf das mittlerweile sehr gute Netzwerk zurückgreifen. Seit kurzem unterstützen von insgesamt 20 Mentees drei das Gesundheitsamt Gifhorn. Ein weiterer folgt in den nächsten Tagen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt ist das eine wertvolle Hilfe.

„Auf den Zusammenhalt unter den Menschen aus dem Landkreis Gifhorn bin ich wirklich stolz“, sagt Landrat Dr. Andreas Ebel. „Dass die Mentees sich so kurzfristig bereit erklärt haben, uns etwas zurück zu geben, indem sie ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft beisteuern, entlastet meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Stück weit.“

Christine Gehrmann, Gleichstellungsbeauftragte und Stabsstelle Kreisentwicklung und Demografie im Landkreis Gifhorn ergänzt: „Wir haben hier eigentlich eine win-win-win-Situation. Die Mentees lernen unheimlich viel dazu. Das beginnt schon damit, dass sie während einer Krise Einblicke in den laufenden Betrieb des Gesundheitsamtes erhalten, die sonst nicht möglich gewesen wären. Wir als Landkreis profitieren von unserem Netzwerk und wir hoffen natürlich, dass sich noch mehr Interessierte bei uns melden, ob Ärzte oder Medizinstudenten, die an dem Mentoring-Projekt teilnehmen möchten.“

Die Mentees, die als erste im Gesundheitsamt Gifhorn begonnen haben, sind Medizinstudentinnen. Sie unterstützen das Gesundheitsamt bei der Kontaktpersonenrecherche, sobald ein Fall bestätigt ist. Ziel dieser Nachverfolgung ist das frühzeitige Unterbrechen der Infektionsketten und so früh wie möglich zu erkennen, ob Kontaktpersonen ebenfalls erkranken. Damit einher geht, dass die Mentees, genau wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt, Kontakt zu den Patienten halten, Aufklärungsarbeit leisten und geeignete Hygienemaßnahmen und das korrekte individuelle Verhalten besprechen. 

Amtsarzt Josef Kraft lobt die angehenden Kolleginnen: „Wir wissen die Kenntnisse und Fähigkeiten aus der bereits absolvierten ärztlichen Ausbildung in Theorie und Praxis in dieser Situation sehr zu schätzen.“

Mehr Informationen dazu gibt es auf der Website www.medizin-mentoring-landkreis-gifhorn.de.

Unterstützung des Gesundheitsamtes durch Angehörige der Bundeswehr

Seit Donnerstag, 2. April 2020, sind drei Soldaten der Bundeswehr beim Gesundheitsamt des Landkreises Gifhorn eingesetzt. Hierbei handelt es sich um einen Notfallsanitäter und zwei medizinische Fachangestellte, die das Gesundheitsamt bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben im Zuge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus unterstützen. Der Einsatz wird mit dem Schwerpunkt der Bearbeitung von Ergebnissen der durchgeführten Tests und der Kontaktermittlung bei bestätigten Covid-19-Erkrankungen erfolgen. 

Diese Unterstützung entlastet die im Fachbereich Gesundheit tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits seit mehreren Wochen weit über den üblichen Dienstbetrieb hinaus und auch am Wochenende ihre Arbeit geleistet haben.

Der Einsatz der drei Soldaten ist ein weiteres Ergebnis aus der Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Gifhorn und dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr im von Landrat Dr. Andreas Ebel eingerichteten „Stab Außergewöhnliche Ereignisse“. Normalerweise sind der Notfallsanitäter Dennis Buche und die medizinischen Fachangestellten Jule Eberz und Melissa Maier in der „Sanitätsstaffel Einsatz Munster – Zug Sanitätsunterstützung Wunstorf und Bückeburg“ stationiert. In Gifhorn bleiben sie vorerst bis Anfang Mai. 

Landrat Dr. Andreas Ebel begrüßte die Soldaten an ihrem ersten Tag im Gesundheitsamt: „Ich schätze es sehr, dass sich die Kameradinnen und der Kamerad bereit erklärt haben, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der aktuellen Situation tatkräftig zu unterstützen. Das medizinische Fachwissen ist hier gefragt und mit ihrem Einsatz helfen die drei ebenso den Bürgerinnen und Bürgern im gesamten Landkreis.“